Nr. 42 - Arie
SIMON
Erblicke hier, betörter Mensch,
Erblicke deines Lebens Bild.
Verblühet ist dein kurzer Lenz,
Erschöpfet deines Sommers Kraft.
Schon welkt dein Herbst dem Alter zu;
Schon naht der bleiche Winter sich
Und zeiget dir das offne Grab.
Wo sind sie nun, die hoh'n Entwürfe,
Die Hoffnungen von Glück,
Die Sucht nach eitlem Ruhme,
Der Sorgen schwere Last?
Wo sind sie nun, die Wonnetage,
Verschwelgt in Üppigkeit?
Und wo die frohen Nächte,
Im Taumel durchgewacht?
Verschwunden sind sie, wie ein Traum.
Nur Tugend bleibt.