LOGE
Immer ist Undank Loges Lohn!
Für dich nur besorgt sah ich mich um,
durchstöbert' im Sturm alle Winkel der Welt,
Ersatz für Freia zu suchen,
wie er den Riesen wohl recht.
Umsonst sucht' ich und sehe nun wohl,
in der Welten Ring nichts ist so reich,
als Ersatz zu muten dem Mann
für Weibes Wonne und Wert.
So weit Leben und Weben,
in Wasser, Erd'und Luft,
viel frug ich, forschte bei allen,
wo Kraft nur sich rührt und Keime sich regen:
was wohl dem Manne mächt'ger dünk'
als Weibes Wonne und Wert?
Doch so weit Leben und Weben,
verlacht nur ward meine fragende List:
in Wasser, Erd' und Luft
lassen will nichts von Lieb' und Weib.
Nur einen sah ich, der sagte der Liebe ab:
um rotes Gold entriet er des Weibes Gunst.
Des Rheines klare Kinder
klagten mir ihre Not:
der Nibelung, Nacht-Alberich,
buhlte vergebens um der Badenden Gunst:
das Rheingold da
raubte sich rächend der Dieb:
das dünkt ihm nun das teuerste Gut,
hehrer als Weibes Huld.
Um den gleissenden Tand,
der Tiefe entwandt,
erklang mir der Töchter Klage:
an dich, Wotan, wenden sie sich,
dass zu Recht du zögest den Räuber,
das Gold dem Wasser wieder gebest,
und ewig es bliebe ihr Eigen.
Dir's zu melden gelobt' ich den Mädchen:
nun löste Loge sein Wort.